Dienstag, 8. März 2016

Die Alchimistin (Kai Meyer)

Klappentext | Inhaltsbeschreibung: 

 
Im düsteren Schloss ihrer Ahnen wächst Aura Institoris inmitten eines Labyrinths endloser Gänge und Säle heran. Als ihr verhasster Vater, ein Alchimist, getötet wird, verliebt sie sich ausgerechnet in seinen Mörder – den mysteriösen Gillian. Sein Auftrag ist es, auch Aura zu ermorden. Doch Gillian stellt sich für sie gegen seinen Meister. Gemeinsam geraten die beiden zwischen die Fronten eines Krieges zwischen Unsterblichen, deren Hass die Jahrhunderte überdauert hat.

 
Aufgrund einer Empfehlung einer guten Freundin bin ich auf „Die Alchimistin“ aufmerksam geworden. Kai Meyer kannte ich vorher nicht; habe also kein Vergleichsmaterial und kann daher nur dieses Werk an sich beurteilen.
Was mir sofort aufgefallen ist? Kai Meyer hat es drauf bildliche Beschreibungen so rüber zu bringen, dass sie sofort im Kopf entstehen. Man fühlte sich abgeholt und taucht ein in seine Welt, die man quasi  im Geiste sehen kann. Ich hatte dennoch das Gefühl kein Jugendbuch zu lesen. Die Geschichte an sich war schon etwas für Erwachsene. Relativ schnell kam ich in einen Lesefluss, der mich einfach mitgenommen hat – was daran liegen mochte, dass ich echt Lust auf das Buch und die Thematik hatte. Und dennoch… irgendwas hat das Buch, was mich zweifeln lässt. Liegt es an seinem Schreibstil? Nein, ich mochte den Stil wirklich gerne. Lag es an zu langatmigen Ausschweifungen? Auch nicht. Umgebungen wurden gut beschrieben und hatten keine Überlänge.
Vielleicht lag es also an den Charakteren.
 
Ich mag Ecken und Kanten. Vor allem bei den Hauptpersonen. Doch immer wenn ich über die Charaktere gelesen habe, schwang etwas Merkwürdiges mit. Mag daran liegen, dass Aura (übrigens ein wunderschöner Name!) gleich zu Beginn die komische Eigenart präsentierte die Innenseite ihrer Schenkel zu piercen. Ich bin auch mit dem Hermaphrodit Gillian nicht ganz warm geworden. Und dann ist da noch Christopher, der eine derartige Kehrtwende gemacht hat, dass ich ihn irgendwann absolut nicht mehr mochte. Das war trotzdem noch nicht das „Hauptproblem“. Am meisten ärgert mich der Eindruck, dass die Charaktere an sich zu ‚blass‘ geschrieben wurden. Mag auch daran liegen, dass man immer wieder von einer Story in die Nächste geworfen wird. Schade eigentlich.
 
Doch „Die Alchimistin“ hat durchaus auch Spannungsmomente. Ich hatte zwei absolute Lieblingsstellen im Buch. Ich konnte mich nicht losreißen, als der Dachboden erkundet wurde und ich wäre fast im Dreieck gesprungen als die kleine Schwester plötzlich entführt wurde, denn damit hatte ich nicht gerechnet. Was das Leseerlebnis auch gerettet hat um ehrlich zu sein.
Ich werde dem zweiten Band auf jeden Fall eine Chance geben, dann das hat es absolut verdient. Ich will wissen wie es weitergeht!
 
3 / 5 ♥ ♥ ♥

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen