Donnerstag, 14. April 2016

Das Camp (Nick Cutter)


Klappentext | Inhaltsbeschreibung: 
 
Ein Mann strandet auf einer einsamen Insel vor der kanadischen Küste. Er ist ausgemergelt, dünn, wirkt mehr tot als lebendig. Und er hat Hunger – einen unstillbaren, schmerzhaften Hunger. Auf der Insel findet er eine Scouttruppe vor. Die Scouts merken schnell: Der Fremde ist krank, todkrank. Egal, wie viel er isst: sein Körper fällt mehr und mehr in sich zusammen. Und dann sehen sie, dass sich etwas unter seiner Bauchdecke bewegt. Während die Scouts überlegen, was zu tun ist, bemerkt ihr Leiter, dass ihn plötzlich ein nie gekannter Hunger quält …
 
 
Bei diesem Horrorthriller war es mal wieder ein einziger Coverkauf über audible, der mich an Nick Cutter heranführte. Beim Stöbern durch die eigene Bibliothek fiel die Wahl schnell auf „Das Camp“. Ich hatte vorher noch nie etwas von diesem Autor gehört oder gelesen. Und ich war wirklich positiv überrascht. Nicht etwa, weil die Story hinter dem Ganzen so wahnsinnig originell war, sondern einfach weil mich die einzelnen Charaktere und der große Ekel begeistert haben. Klingt komisch, ich weiß. Aber ich würde gerne mehr von Nick Cutter lesen.
Wir finden uns in einer klassischen Szenerie wieder: Einer Insel. Das ganze wird aus der Sicht von jungen Pfadfindern und ihrem Gruppenleiter „Tim“ erzählt; nach und nach erleben wir die Geschehnisse aus den verschiedensten Blickwinkeln und erhalten immer mal wieder Hintergrundinformationen, warum die einzelnen Jungen so sind wie sie eben sind. Auch hier haben wir wieder eine recht klassische Truppe, bei dem alles dabei ist: Der Nerd, der Psychopath, der Aggressive, das Großmaul…für jeden etwas dabei!
Der Anfang fällt einem dabei sehr leicht, denn das Vorgeplänkel zieht sich nicht wie Gummi, sondern ist an sich gut inszeniert. Mitten in der Nacht taucht ein unbekannter Fremder auf und klagt über seinen schrecklichen Hunger. Für alteingesessene Horrorfans heißt das sofort „GEFAHR“! Man kann sich denken, dass irgendwas nicht stimmt und trotzdem will man wissen um was genau es sich handelt.
 
Und irgendwann geht es dann auch in die Vollen!
Was man bei diesem Buch bedenken sollte ist die Tatsache, dass wir einen sehr großen Ekelfaktor haben. Medizinische Eingriffe werden bis ins kleinste Detail erklärt. Es ist also nichts für schwache Gemüter! Man ertappt sich selbst auch dabei, wie einem an der einen oder anderen Stelle schlecht wird, weil es einfach sehr genau beschrieben wird. Aber macht nicht genau das den Horror dieses Buches aus?
Als schließlich nach und nach das, was den Hunger auslöst auf andere über springt ist man so gefesselt, dass man unbedingt wissen will wie alles ausgeht.
 
So sehr die Begeisterung bei mir auch ist, was die Inszenierung der einzelnen Jugendlichen angeht, so muss ich doch einen Punkt abziehen, weil die gesamte Handlung ein wenig ZU offensichtlich und vorhersehbar war. Es ist gut geschrieben, keine Frage...für Horroreinsteiger vielleicht auch genau das Richtige, doch mich hat es nicht vom Hocker gehauen. Bin ich eventuell 'zu viel Kummer gewohnt'?
4 / 5 ♥ ♥ ♥ ♥

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