Samstag, 21. Mai 2016

Nacht (Richard Laymon)

Klappentext | Inhaltsbeschreibung: 
Als Alice den Job als Babysitterin annimmt, ahnt sie nicht, dass ihr die schrecklichste Nacht ihres Lebens bevorsteht. Denn kaum ist sie allein im Haus, wird sie von einem geheimnisvollen Anrufer terrorisiert. Als der dann auch noch versucht, in das Haus einzudringen, weiß sie sich nicht anders zu helfen, als ihn mit einem alten Säbel niederzustrecken. Doch damit beginnen die Probleme erst: Denn der Eindringling ist überhaupt nicht der Anrufer – und er wird auch nicht die letzte Leiche in dieser Nacht bleiben…


Nachdem mich "Die Familie" so maßlos enttäuscht hatte, gab es mit "Nacht" von Laymon wieder einen Lichtblick in der Dunkelheit. Dieses Buch hat mich wirklich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert und gefesselt. Die Spannung war da und ich wollte unbedingt wissen, wie die ganze Geschichte ausgeht. Natürlich dürfen wir auch hier nicht nach logischen Handlungen suchen - aber normalerweise weiß man auch was einen diesbezüglich erwartet, wenn man einen Laymon in die Hand nimmt.

Uns erwartet hier eine gehörige Portion Paranoia, Horror und schwarzer Humor gepaart mit Sarkasmus seitens Alice - genau mein Fall! Und auch wenn die gute Alice sich manchmal ein wenig daneben benimmt und man der Frau am liebsten den Kopf waschen will, so weiß man doch, dass Richard Laymon es vorzieht die Charaktere unsympathisch rüber kommen zu lassen. Es MUSS so sein. Und weil wir die Hauptfigur sowieso nicht mögen, fixt uns der Horror auch so an. Schon bald zittert man mit ihr mit, wenn man sich nicht am falschen Realismus stört. Man muss sich eben nur einlassen.

Ich fand das Buch bei weitem nicht so ekelhaft wie andere seiner Teile. Ich habe mich selbst sogar ertappt, wie ich einige Passagen lustig fand. Ja ich hab sogar gelächelt! Und das allein macht "Nacht" für mich so gut. Weil es mich vollends unterhalten hat!

5 / 5 ♥ ♥ ♥ ♥ ♥

Dienstag, 17. Mai 2016

Die Familie (Richard Laymon)


Klappentext | Inhaltsbeschreibung: 
 
Über einem Höhlenlabyrinth liegt das Mordock Cave Hotel, bei Touristen sehr beliebt. Ein Familienbetrieb, geführt von Vater und Sohn Mordock. Beide legen Wert auf ihre Traditionen: Zimmer 115 ist stets für die attraktiveren Gäste reserviert. Nach einem Stromausfall wird die Mordock-Höhle für eine Touristengruppe zur Falle. Es ist dunkel. Es gibt keinen Ausweg. Und bald merken die Eingesperrten, dass in der Finsternis jemand lauert. Die Mordocks – und noch etwas anderes. Etwas, das Blut riecht. Etwas, das Fleisch will ...


Ich bin in der letzten Zeit aufgrund des grandiosen Wetters einfach nicht dazu gekommen, irgendetwas Positives zu Papier zu bringen. Bei so viel Sonnenschein und Pollenflug fiel es mir schwer zu bloggen, doch jetzt habe ich mich wieder an die Arbeit gemacht. Vielleicht habe ich mich auch ein wenig vor dieser Bewertung gedrückt, denn Laymon’s „Die Familie“ hat mich sehr enttäuscht.  Ich fand die Story eigentlich vielversprechend, denn die „Horrorhöhle“ unter dem Mordock Cave Hotel versprach einiges. Das ganze wurde allerdings von den doch sehr blassen und unrealistischen Charakteren nieder gemacht. Auch der Spannungsbogen ließ recht lange auf sich warten. Man blätterte die ersten paar Seiten dahin aber auch nach einer gefühlten Ewigkeit wollte kein richtiges Laymon-Gefühl auftreten. Da war man von ihm doch eindeutig mehr gewohnt. Auch der Sadismus und die blutigen Szenen blieben irgendwie auf der Strecke. Was war nur los? Es dümpelte nur so dahin…

Und immer wenn man dachte, dass es gleich richtig zur Sache gehen würde, kam das nächste Kapitel. Charaktere die einem neu vorgestellt wurden und in der Geschichte nacheinander auftauchten machten neugierig… verschwanden aber recht schnell wieder. Auch hier wurde man enttäuscht. Und der Rest der Truppe machte einen durch nervig kindisches Verhalten einfach nur wütend.
 
Am Ende wird die eigentliche Geschichte dann irgendwie umgeworfen. Mich hat das Buch von den Beschreibungen der ‚Monster‘ her ein bisschen an „The Descent“ erinnert. Anscheinend bin ich auch nicht die einzige, die diesen Eindruck gewonnen hat. Es wird zum Ende hin zwar noch spannend weil der Kampf auf Leben und Tod erst Recht los geht…aber das kann es irgendwie nicht mehr retten. Ich finde es wahnsinnig schade, dass ich hier vermutlich einen der schlechtesten Laymon-Bücher bewerten muss und hoffe auf bessere Tage!
 
1 / 5 ♥ ♥ ♥ ♥